Trauer steuert wie Schmerz
Schmerz hat den Zweck, nach einer Verletzung mein Verhalten zu ändern, bis ein neues Gleichgewicht der Signal- und Bewegungsabläufe in meinem Körper wiederhergestellt ist. Wenn ich mich verletzt habe, ist die Funktionsfähigkeit meines Körpers an mindestens einer Stelle gestört. Würde ich mich verhalten als wäre ich unverletzt, bestünde die Gefahr, dass die Wunde ( innerlich oder äußerlich) vergrößert wird. Der Schmerz verhindert bis zur Heilung solch eine Fehlbelastung. Unmittelbar nach der Verletzung spürt man oft keinen Schmerz; dies ist eine Art Schockzustand. Er hat den Zweck mich zunächst handlungsfähig zu halten, bis ich aus der Gefahrenzone heraus bin und die Situation, die zur Verletzung geführt hat, und ihre Folgen richtig einschätzen kann.
Trauer hat ähnlichen Zweck, wenn das “Ich” etwas weiter gefasst wird. Ich bestehe nicht nur aus allem, was sich unter meiner Haut befindet, sondern auch aus meiner Vernetzung mit meiner Umgebung. Besonders die Teile meiner Umgebung, die mein Dasein tagtäglich unterstützen, und die ich daher besonders wertschätze, gehören zu mir und ich zu ihnen.
Wenn solch ein wichtiges Teil meiner Umgebung, Mensch oder Tier oder materielle Ressourcen, plötzlich wegfällt, ist die erste Reaktion ebenfalls eine Art Schockzustand, der mein Funktionieren sicherstellt, bis ich langsam die Situation begriffen habe. Dann muss ich ebenfalls mein Verhalten ändern, denn das größere “ Ich” muss neue Abläufe erfinden und einüben bis sich wieder ein reibungsarmes Zusammenwirken mit der veränderten Umwelt eingespielt hat. An diese Aufgabe werde ich durch Trauer erinnert, ähnlich wie der Schmerz mich an die nötige Rücksichtnahme auf die körperliche Verletzung erinnert. Und ähnlich wie beim Schmerz verhindert eine damit verbundene Konzentrationsschwäche, dass ich diese Aufgabe mit zu geringer Priorität verfolge.
Trauer hat ähnlichen Zweck, wenn das “Ich” etwas weiter gefasst wird. Ich bestehe nicht nur aus allem, was sich unter meiner Haut befindet, sondern auch aus meiner Vernetzung mit meiner Umgebung. Besonders die Teile meiner Umgebung, die mein Dasein tagtäglich unterstützen, und die ich daher besonders wertschätze, gehören zu mir und ich zu ihnen.
Wenn solch ein wichtiges Teil meiner Umgebung, Mensch oder Tier oder materielle Ressourcen, plötzlich wegfällt, ist die erste Reaktion ebenfalls eine Art Schockzustand, der mein Funktionieren sicherstellt, bis ich langsam die Situation begriffen habe. Dann muss ich ebenfalls mein Verhalten ändern, denn das größere “ Ich” muss neue Abläufe erfinden und einüben bis sich wieder ein reibungsarmes Zusammenwirken mit der veränderten Umwelt eingespielt hat. An diese Aufgabe werde ich durch Trauer erinnert, ähnlich wie der Schmerz mich an die nötige Rücksichtnahme auf die körperliche Verletzung erinnert. Und ähnlich wie beim Schmerz verhindert eine damit verbundene Konzentrationsschwäche, dass ich diese Aufgabe mit zu geringer Priorität verfolge.
filfys - 22. Dez, 17:18